Großes Schloss (Vorschau)



Vernissage: 25.05.2024, 19 Uhr

UK Women - Britische Fotografie zwischen Sozialkritik und Identität

28 fotografische Positionen aus dem Vereinigten Königreich

26.05.2024 bis 15.09.2024

 

Nicht erst seit dem Brexit schaut die Welt kritisch auf den größten Inselstaat Europas. Kaum ein anderes Land der Welt wird von den Menschen derart mit Klischees behaftet wie Großbritannien. Die malerischen Küsten Südenglands, das Königshaus und Mister Bean können jedoch nicht die dramatische Realität ausblenden, mit der sich das Land seit Jahrzehnten auseinandersetzen muss: gesellschaftliche und soziale Umbrüche, eine hohe Arbeitslosigkeit, politische Instabilität.

 

Diese und weitere hochaktuelle Themen wie Sozialkritik, Migration, Genderidentität, Community und Diversität beleuchten in dieser Ausstellung 28 britische Fotografinnen aus drei Generationen in seriellen Arbeiten. Dabei sind die Geschichten hinter den Fotografien untrennbar mit den darauf abgebildeten Menschen oder den persönlichen Erlebnissen der Fotografinnen verbunden.

 

Mit frühen Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus den 1970er Jahren dokumentieren sie das Alltagsleben in der Großstadt und an der Küste. In den 1980ern und 1990ern lösen sich die Fotografinnen von der klassischen Dokumentarfotografie und öffnen sich für einen künstlerischen Blick und eine eigene Bildsprache, die sich durchaus humorvoll und satirisch präsentiert. Ab den 2000er Jahren bis heute wenden sich die jüngeren weiblichen Positionen der Fotografie als künstlerischem Medium zu und verarbeiten persönliche Identitätsfragen oder die Auswirkungen der Corona-Pandemie unter anderem in beeindruckenden (Selbst-)Porträts.

 

Alle 28 Fotografinnen eint ihr unbändiger Wille zu künstlerischer, sozialer und gesellschaftlicher Autonomie neben ihren männlichen Kollegen.

 

Mit 220 Werken aus 29 Serien stellt die Ausstellung dies eindrucksvoll unter Beweis. Kuratiert wird sie von Ralph Goertz in Kooperation mit IKS PHOTO.

Vernissage: Samstag, 21. September 2024 um 19 Uhr

Was gibt’s denn da zu lachen? Die komische Kunst des WALTER MOERS

Vom Käpt´n Blaubär, dem Kleinen Arschloch und dem fantastischen Kontinent Zamonien

22.09.2024 bis 19.01.2025

 

Als geniales Doppeltalent, als zeichnender Autor oder schreibender Zeichner, hat Walter Moers wie kein anderer in Deutschland die unterschiedlichsten Figuren erdacht und mit Witz und Hintergründigkeit ihre Geschichten erzählt. Der Seemannsgarn spinnende Käpt‘n Blaubär, dessen Lügengeschichten bis heute nicht nur die Kinder amüsieren, der zum Teil tiefschwarze Humor, den DIE Comic-Kult-Figur der 1990er Jahre, das politisch vollkommen unkorrekte Kleine Arschloch versprüht oder der unfassbare neue Kontinent Zamonien, den Moers mit größter Leichtigkeit um sein Alter Ego Hildegunst von Mythenmetz mit feinsinniger, manchmal auch skurriler Komik ausstattet. Ein Kosmos der komischen Kunst, wie es ihn kein zweites Mal gibt.

 

All diese Figuren und Geschichten werden in originalen Zeichnungen, Puppen und Animationen unter besonderer Berücksichtigung des speziellen Humors ihres Schöpfers vorgestellt. Nicht nur mit Arschloch in Öl karikiert Moers den Museumsbetrieb. Es verspricht ein vergnüglicher Rundgang zu werden!


Kleines Schloss (Vorschau)



Kunstschnee

Andrea Bender

23.06.2024 bis 06.10.2024

 

Benders Arbeiten in der Ausstellung Kunstschnee zeigen im großen Format malerische Verschleifungen gesellschaftspolitischer Themen mit existentiellen Fragestellungen. Es ist in ihnen eine Dringlichkeit zu spüren, die sich über den Blick des Bildpersonals hin zum betrachtenden Menschen und Benders gestischen Farbduktus direkt vermittelt.

 

Sie sind wie im Text von Dr. Reinhard Spieler im Katalog Grimace Parade (2007 / Beijing, gallery art seasons) beschrieben „außer Rand und Band geratene groteske Szenarien, (...) in denen zeichnerische Mittel mit reiner Malerei um die Vorherrschaft streiten“.

 

Die in Oberhausen ausgestellten Arbeiten zeigen im Herrschaftsinterieur Spiegel und spiegeln in den deplatziert wirkenden Bildfiguren den betrachtenden Menschen. Dieser ist – mit dem Blick der Bildfigur konfrontiert – stets auf sich zurückgeworfen. Es gilt Haltung zu finden, Widersprüche auszuhalten. Benders Arbeiten sind nicht klassisch schön und doch ist ihnen eine Schönheit der sperrigen Art inne. Die bedingungslose Auflösung starrer Strukturen und das Konterkarieren von normativen Erwartungshaltungen zeigt sich in einer wässrig lasierenden Malerei, welche unterbrochen wird durch pastose Bildstellen und verwobenen Zeichnungselementen. Es gibt Fetzen der Erinnerung an vermeintlich Bekanntes, ohne Sinn. Die Farbe fließt. Der Raum löst sich auf. Eisschollen stoßen aufeinander. Rotzig, in grober Farbzeichnung und dreckigen Farben hingeworfen, wirken sie in „Kunstschnee (Eisbär)“ wie ein satirischer Kommentar zu C. D. Friedrichs romantischer Naturdarstellung.

 

In der Ausstellung wird, zusätzlich zur Malerei in der Panoramagalerie, im Kabinett eine filmisch-skizzenhafte Arbeit zu sehen sein: „Edda schmilzt“ - welche 2020 in Reykjavik/Island während eines Artist in Residence Aufenthaltes entstanden ist.

Kontakt

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