Dein Song – Deine Story

17. Juni 2022

Lieder, die
Erinnerungen wecken

Kennt ihr das, wenn ihr einen Song mit irgendwas verknüpft
habt? Und wenn ihr ihn nach langer Zeit wieder hört, trifft euch dann der
Schlag und die Erinnerungen schießen nur so in Bildern, Gerüchen und
Erfahrungen durch euren Kopf, dass es euch umhaut? Von diesem Gefühl des Deja-Vu berichten viele BesucherInnen
der Ausstellung „Fotografin unter Musikern
LINDA McCARTNEY – The Sixties and more“

im Großen Haus der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen. Was heutzutage Taylor
Swift, BTS und Justin Bieber sind, waren in den 1960er Jahren Aretha Franklin,
The Beatles und Jimi Hendrix. Viele der BesucherInnen sind mit den damaligen
Stars und ihren Hits groß geworden, haben sie gefeiert und besondere Momente
mit ihnen erlebt. Einige haben uns geschrieben und ihre schönsten Musikmomente
mit uns geteilt.

 

Abb. The Beatles, bei
den Aufnahmen zu Abbey Road, London, 1968 © Paul McCartney/Fotografin Linda
McCartney/Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann

Darunter ist Bianca, die sich ein Leben ohne Musik nicht
vorstellen kann: „Musik hat mich mein Leben lang begleitet, schon als Baby
hatte ich ein Plattencover der Beatles neben meinem Bett hängen. Mit fünf
Jahren war ich auf meinem ersten Konzert in der Eifel. Viele Lieder
begleiten mich durchs Leben, viele, viele Erinnerungen an schöne Momente oder
auch traurige sind dabei. Ich freue mich, wenn ich diese Lieder unverhofft im
Radio höre.“

 

Abb. The Beatles,
London, 1967 © Paul McCartney/Fotografin Linda McCartney/Courtesy Sammlung
Reichelt und Brockmann

Wer die Beatles-Zeit miterlebt und gefeiert hat, der kann
auf ein riesiges Potpourri an musikalischen Highlights zurückgreifen. Das
bringt uns gleich zum zweiten Grund, neben dem Day of Song, um an diesem
Wochenende zu feiern: Paul McCartney wird am Sonntag, den 18. Juni 2022 achtzig
Jahre alt! Die Beatles-Legende beginnt seine musikalische Karriere als
Rhythmusgitarrist in John Lennons Band „The Quarrymen“. Im Jahr 1960 werden sie
zu „The Beatles“ und knapp zwei Jahre später erscheint ihre erste Single „Love
Me Do“. Es ist der Startschuss einer steilen Karriere: Zu viert stürmen sie die
Charts und werden zu Idolen der Popkultur. Trotz oder wegen ihres großen
Erfolgs sorgen interne Konflikte für das Zerbrechen der Band. Paul ist der Erste,
der geht. Im Jahr 1970 macht er seinen Ausstieg öffentlich. Aber er bleibt der
Musik verbunden und gründet mit seiner Frau Linda die Band Wings. Später macht
er sich auch als Solokünstler einen Namen. Sein letztes Album erschien kurz vor
Weihnachten 2020 – und feierte großen Erfolg.

 

Abb. Paul McCartney ©
Paul McCartney/Fotografin Linda McCartney/Courtesy Sammlung Reichelt und
Brockmann

Bei den Liedern der Beatles entstehen Ohrwürmer oftmals
schon beim Lesen des Titels, während uns die Lyrics mitnehmen in die
Gefühlswelten der Songwriter. Der Klassiker „Hey Jude“ wurde von Paul
nach der Scheidung von John Lennon und dessen Frau Cynthia für den damals
5-jährigen Sohn der beiden geschrieben. Eigentlich sollte der Titel „Hey Jules“
heißen und dem kleinen Jungen über die Trennung der Eltern hinweghelfen. Bis
heute gilt der Song als die am häufigsten verkaufte Single der Band.

YouTube-Video von dem
erwähnten Lied wird hier eingeblendet.

Für Andrea ist dieses Lied untrennbar mit ihrer
Schulfreundin Anja verbunden: „Sie hatte damals nur diese eine LP und die haben
wir dann rauf und runter gehört. So wie es damals IN war, haben wir im
Schlabberpulli und nach Patschuli duftend in ihrem Zimmer Tee getrunken und
über die Matheaufgaben… nee über Jungs geredet. :P“

 

Abb. The Rolling
Stones, New York, 1966 © Paul McCartney/Fotografin Linda McCartney/Courtesy
Sammlung Reichelt und Brockmann

Neben all den fröhlichen Momenten werden auch schwermütige
Erinnerungen von Musikstücken begleitet. Stefanie schreibt vom Gedenken an
ihren verstorbenen Vater. Das Lied „As Tears Go By“ von den
Rolling Stones wird für sie immer mit Trauer verbunden sein: „Mein Vater war
großer Rolling Stones-Fan, und dieses Stück wurde auf seiner Trauerfeier
gespielt. Ich kann es mir noch immer nicht anhören.“

Während der Ausstellung laden wir weiterhin alle Menschen
herzlichst dazu ein, ihre eigenen Songerinnerungen mit uns zu teilen. Wer vor
Lindas Fotografien gerne direkt die Originale auf’s Ohr haben möchte, der kann
sich mit einem Soundwalk durch die Ausstellung begleiten lassen. Er liefert den
Soundtrack zur Ausstellung und man taucht ganz von alleine ein in die gezeigten
Musikwelten.

Je weiter die Ausstellung fortschreitet, umso mehr kann
dieser Blogeintrag ergänzt werden und wer weiß: Vielleicht hat jemand Ähnliches
erlebt wie der/die SchreiberIn. Auf diese Weise wird auf jeden Fall eines
deutlich. Kunst und Musik kann heutzutage vor allem eines: die Menschen
verbinden.

 


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