Die Geschichte hinter dem Cover: Zum Film „Squaring the Circle – The Story of HIPGNOSIS“

16. Februar 2024

 

Im Rahmen der
Ausstellung HIPGNOSIS.BREATHE Album
Cover Art und Photo Design by Aubrey
Powell & Storm Thorgerson
.
Celebrating 50 Years THE DARK SIDE OF THE MOON hat die
LUDWIGGALERIE vor Kurzem einen ersten sehenswerten Programmpunkt gefeiert: In der
Lichtburg Oberhausen wurde der Dokumentarfilm „Squaring the Circle – The Story
of HIPGNOSIS“ des niederländischen Filmemachers Anton Corbjin gezeigt. Die
Veranstaltung wurde von einem Q&A mit Aubrey Powell begleitet.

Die Dokumentation zeichnet die Anfänge der
Hipgnosis-Gründer Aubrey Powell und Storm Thorgerson nach. Wie ein
roter Faden spinnt sich die persönliche und professionelle Beziehung zwischen Powell
und Thorgerson durch den Film. Corbijn lässt Powell die Entstehungsgeschichten zu
zahlreichen Albumcovern anhand von großformatigen Abzügen der Designs erzählen.
Viele der Entwürfe sind mit Ideen, die gegen die damalige Norm gehen, verbunden und verdeutlichen zudem, wie aufwändig sich die
Bearbeitung von Bildern in einer Zeit vor Photoshop gestaltet. So ist ein
Porträt von Peter Gabriel für das Cover seines gleichnamigen Albums zwar schnell
geschossen, die Kratzer, die der Sänger in sein eigenes Bild zu reißen scheint,
müssen jedoch in mühevoller Arbeit eigens hergestellt werden. Insbesondere
Thorgerson entwickelt die ungewöhnlichsten Einfälle, um besonders aufmerksamsstarke Werke für die Albumgestaltungen zu erzielen. Das Duo scheut keine Kosten und Mühen. 
Dabei grenzen sich Hipgnosis von
anderen Plattendesigns ab: Sie arbeiten selten mit Porträts der Bandmitglieder
oder dem Titel der Alben. So zeigt das Cover des Albums „Atom Heart Mother“ von Pink Floyd eine Kuh. Hinweise auf
Titel und Band sind im originalen Design nicht zu finden.

All diese
ungewöhnlichen Einfälle und immer mutigen Umsetzungen ihrer Ideen lassen Hipgnosis
zu einer Legende werden. Der Aufstieg des Duos wird mit Bildern von sprudelndem
Champagner und Geldbergen in Szene gesetzt. Der Drogenkonsum der Musikszene, in
der Powell und Thorgerson sich bewegen, wird zunächst mit surrealen Bildern,
die als Inspirationsquelle für die Albumcover anmuten, und dann in immer düster
werdenden Sequenzen veranschaulicht. Besonders eindrücklich wird der physische und psychische Verfall von Syd Barrett, dem
ehemaligen Sänger und Gitarristen von Pink Floyd, geschildert. Nachdem er 1968
die Band aufgrund seiner Drogenprobleme verlässt, taucht er 1975 überraschend im
Aufnahmestudio auf. Zu diesem Zeitpunkt ist Barrett selbst durch seine
ehemaligen Bandkollegen kaum noch
wieder
zu erkennen.

Mit dem Aufkommen
eines weitaus kleineren Musikmediums
als der Schallplatte, der CD, schwindet auch die Wichtigkeit von kreativen
Covergestaltungen. So schildert der Film nicht nur die Geschichte von
Hipgnosis, sondern ebenso die Geschichte einer besonderen Ära. Auch die
Schwarz-Weiß-Optik, in die der Film getaucht ist, und die nur durch die farbig
dargestellten Cover aufgebrochen wird, versetzt die Zuschauer*innen in die
Vergangenheit. Dazu kommen Interviews mit Weggefährten wie Peter Gabriel, Paul McCartney und Mitglieder von Pink Floyd. Diese aufregende Zeit voller Glamour, Krisen, Lebenslust und
Lebensmüdigkeit ermöglicht wohl auch den Aufstieg des Fotodesign-Studios und prägt die Arbeit der beiden Gründer
.

Zu viel soll
allerdings nicht vorab verraten werden: Ab dem 14. März startet der Film
„Squaring the Circle – The Story of HIPGNOSIS“ in den deutschen Kinos.


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